Alle Potentiale, die im und durch den Flughafen und dessen Umfeld entstehen, fördern und sichern den Wohlstand des Flughafens, der Flughafengemeinden und der gesamten Region. Das Grazer Flughafenumfeld als Drehscheibe der Mobilitätswelten Straße/Schiene/Luft bietet eine ideale Möglichkeit die thematischen Leitlinien der nachhaltigen Entwicklung: Gebäude- und Raumorganisation, Energieversorgung, Klima, Mobilität, Qualität des Lebens, Verringerung des Lärms, wirtschaftliches Gleichgewicht und Good Governance in den Planungsprozess einzubetten, erstmalig zu erproben und an weiteren Beispielen weiter anzuwenden. Das Flughafenumfeld wandelt dadurch zu einem transparenten, vernetzten, steuerbaren und resilienten Ort - zur SmartAIRea um, wo dem Begriff der gestalterischen Nachhaltigkeit eine wesentliche Bedeutung zukommt und somit der menschenorientierte Raum im Vordergrund steht.
Sie haben die Möglichkeit zwei ausgewählte Entwicklungsvarianten interaktiv anzusehen:
Durch die polyzentrische Entwicklung wird SmartAIRea zum Integrator, Stabilisator und Zukunftsmodell für die Stadt, Umlandgemeinden und die gesamte Stadtregion im Sinne der Herstellung eines gemeinsamen Ganzen. Die Beziehung Flughafen – Flughafenumfeld ist ein Impulsgeber einer neuen nachhaltigen räumlichen Entwicklung. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Szenarien zeigen, dass eine polyzentrische Entwicklung bzw. die Aktivierung der einzelnen räumlichen Bereiche des Flughafenumfeldes die Möglichkeit bieten, die räumliche Qualität des Flughafenumfeldes und damit gleichzeitig den Flughafenstandort in der Stadt-Land-Dimension zu sichern. Die Herausforderungen liegen in einer verantwortungsvollen Prozessgestaltung, die neben ökologischen, ökonomischen und sozialen auch gestalterische Aspekte berücksichtigt. Bezugnehmend auf Flächentyp, Lagegunst und Nutzungen ist SmartAIRea ein Impulsgeber städtebaulicher und regionaler Entwicklungsmöglichkeiten. Nebenstehende Grafik zeigt strategische räumliche Schwerpunktsetzungen die auf Basis der Analyse von unterschiedlichen Bebauungsszenarien wie KLIMAPORT und POTPOURRI (sh. unten) entwickelt wurden.
Unterteilung in drei Zonen: Technologie, Naherholungsgebiet (Klimapark sowohl als Pufferzone als auch Verbindungselement) und thematisierte Verdichtung (Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen).
Ökologische Nachhaltigkeit: Teilautonomes Energiesystem aus lokalen, erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie ist in Wege und Gebäude integriert und wird sowohl für Mobilität als auch für Gebäude (Klimatisierung) genutzt. Heizenergie für die Gebäude wird durch Nutzung von Erdwärme aus dem Grundwasser bereitgestellt. Ein KlimaPark optimiert Treibhausgasemissionen und trägt zur Vermeidung der Hitzeinseln bei.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Durch die Raumorganisation bzw. Zonierung erzielen Akteure und Öffentlichkeit gemeinsam Vorteile und Gewinne.
Soziale Nachhaltigkeit: Ausbildung einer mulitimodalen Mobilitätsdrehscheibe im mittleren Bereich als Hauptträger des öffentlichen Raumes mit hohem Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer - Shared Space an dem die Nutzungen: Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen angeordnet sind. Neben Mobilität ist gestalterisches Element „Grünraum“ die Grundlage und Attraktor für sozialen Austausch.
Gestalterische Nachhaltigkeit: Räumliche Organisation, Monofunktionalität und Grünraum ermöglichen Bewahrung, Vermittlung und Vernetzung der identitätsstiftenden Eigenschaften - Charakter des Ortes. Funktion als Vermittler zwischen Objekt und Raum. Aufenthaltsräume trotz Lärm, Verkehr, Industrie und Gewerbe.
Die zwiebelartige Nutzungsverschränkung von Gewerbe, Dienstleistung und Wohnen als Ansatz für eine wechselwirksame energetische, soziale und ökonomische Entwicklung des Flughafenumfeldes.
Ökologische Nachhaltigkeit: räumliche Einbettung der Energieversorgung und Abwärmenutzung als Grundbedingung für eine nachhaltige gemeinsame Energieversorgung unter Nachbarn und damit zu reduzierten Treibhausemissionen. Je nach subjektivem Objektbedarf kann innerhalb der Zwiebelstruktur (offenes Atrium) eine eigene Klimazone ausgebildet werden.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: räumliche Vernetzung der Funktionen als Bedingung für kurz und langfristige wirtschaftliche Anforderungen sowie für Energiesparbereitschaft und Verteilungsgerechtigkeit.
Soziale Nachhaltigkeit: Smart Living und Working mit Sharing: effiziente Verbindung, kurze Wege von Arbeit und Wohnen vermindern die Pendlerfahrten und bieten dadurch die Möglichkeit der Ausbildung von Grünflächen und Begegnungszonen. Zudem zählen die Logistiksysteme auch als Träger des öffentlichen Raumes und der sozialen Kontakte.
Gestalterische Nachhaltigkeit: die zwiebelartige Gebäudetypologie ermöglicht die Anpassung (Anzahl und Große) der einzelnen Blöcke an baulichen Bedarf sowie Nutzungsbedarf bzw. sie ermöglicht den Fluss zwischen Inhalt und Form über funktionalen Erfordernissen hinaus.